Zeit zu handeln!
Mein Reisebricht vom 28.05.-05.06.21 – Ziel der Reise: Athen, Insel Lesbos – Moria -Kara-Tepe 2 – Behrouz Asadi
Die Reise beginnt unter den Voraussetzungen der Corona Vorschriften. Ich bin nachts in Athen angekommen. Am nächsten Tag hat die Arbeit begonnen, der erste Besuch des großen Flüchtlingslager Elonas. Anschließend habe ich die Sammelpunkte und – stellen der Menschen aus verschiedenen Ländern, vor allem aus Afghanistan im Alexandria Park und dem Victoria Park besichtigt. Im Victoria Park gibt es ein tägliches Treffen von ca.300 Menschen, dass von Nachmittag bis Mitternachts stattfindet.
Am Montag war ich in Lesbos und habe mehrere Hilfsorganisationen besucht, unter anderem Earth Medicine, mit Fabiola, RSA (Refugee Support Aegean), Lesbos Solidarity, Sozialarbeiter*innen der Krankenhäuser und die Sozialdienste innerhalb der Krankenhäuser für die Flüchtlinge. Des Weiteren habe ich geplant die 40.000 Masken, eine Spende von der Victoria Park iSTM GROUP zu verteilen. Die allgemeine Lage der Insel und der Situation der Flüchtlinge und deren Anliegen ist, fast unverändert und in manchen Bereichen sogar schlechter geworden. Abends habe ich das große Schiff besucht, dass jede Nacht Richtung Athen fährt und immer ca. 250 bis 350 anerkannte Flüchtlinge an Bord hat, die aufs Festland gehen müssen. Die Flüchtlinge waren gespannt und aufgeregt, da sie erstmals die Insel offiziell verlassen durften.
Am Dienstag habe ich mich mit den lokalen NGOs Lesbos Solidarity und der RSA getroffen, anschließend habe ich Kara Tepe 2 besucht und die Situation aus der Nähe beobachtet. Bei dem Besuch habe ich mehrere Gespräche mit Menschen aus unterschiedlichen Nationalitäten, vor allem Afghanen und Jungs aus Somalia geführt. Sie haben mir über ihre Verzweiflung und Aussichtlosigkeit ihrer Lage erzählt
Mittwochvormittag war ich in dem Lager, in dem Ort KARAVA der ungefähr 22 km weit von Metylini, der Hauptstadt der Insel entfernt ist. Dort war ein Schild und ein Bagger. Obwohl wir tief in das Gebiet gefahren sind, haben wir keine Spur von einer Baumaßnahme oder Aufbau einer Struktur gefunden. Man weiß nicht, ob ein geschlossenes Camp aufgebaut wird. Ziel ist es laut Gerüchten, die allerdings nicht bestätigt sind, dort ein geschlossenes Camp aufzubauen, dass die Menschen nicht mehr verlassen können. Es gibt kilometerweit um das Camp keine Infrastruktur, dass die Menschen einkaufen können oder ähnliches.
Aufgrund dessen glaube ich, dass Kara Tepe 2 weiter bestehen bleibt. Des Weiteren habe ich die Masken an verschiedene lokale und internationale NGOs, die innerhalb und oder außerhalb des Camps arbeiten, verteilt.
Ich habe auch die beiden Krankenhäuser besucht und Geräten zum Finden der Venen bei Kleinkindern mit dunkler Hautfarbe geliefert, die diese sich gewünscht haben. Dies wurde sehr positiv angenommen und sofort praktisch angewendet, und man hat festgestellt, dass man die Geräte sehr gut benutzen kann. Wir haben anschließend ein Gespräch geführt über die Bedarfsliste und die evtl. Anschaffung von medizinischen Geräten, da jeweils über 50 % der Menschen in der ambulanten stationären Betreuung aus Kara Tepe stammen. Abends wurde ich ca. 17 km weit entfernt von Myelin zu einem Ort Kato Tritos mitgenommen. Dort war ein von Stacheldraht umzäuntes Gelände, auf dessen Tor ein Betreten verboten Schild hängt. Dort ist ein unbekannter und unbenannter Friedhof der Menschen, die am 28.10.2015 bei einem Bootsunglück ertrunken sind.
Donnerstagmorgen war ich an der Stelle, wo das Schiff gesunken ist (EFTALU/ MOLUS), in einem idyllischen Urlaubsort (Dieser Ort ist am nächsten zur Türkei gelegen, wo man nur die Aegis überqueren muss. Leider ist die Überquerung aufgrund von Unwettern, Taifuns und hohen Wellen sehr schwer. Ich habe erneut indirekt und unerlaubt Kara Tepe besucht und mich dort längere Zeit aufgehalten und verschiedene Gespräche geführt. Ich habe mir vor allem den neuen Trakt angesehen, der von der Camp Mitte auf die linke Seite, direkt am Meer und auf die rechte Seite umgesiedelt wurde. Ich habe erneut Masken an weitere Organisationen verteilt.
Nachmittags habe ich intensiv über den Kauf des Busses mit der RSA und der Lesbos Solidarity verhandelt. Wir haben festgestellt, dass wir eine Kooperation in dieser Richtung schaffen müssen. Die Kooperationspartner sind Lesbos Solidarity, Pro Asyl, RSA und uns, den Malteser. Es wurde eine Vereinbarung getroffen und wir hoffen, dass wir bald gemeinsam diese Möglichkeiten realisieren. Es wurde vereinbart, dass sich Lesbos Solidarity um die Behörden, Anmeldung, Steuern kümmert. Die RSA kümmert sich um die Logistik und Malteser die Nachhaltigkeit. Was macht Pro Asyl
Am Freitag habe ich die Familie Yasser Ahmad in Athen besucht. Die Familie besteht aus einem Vater mit zwei Kindern und seinem Bruder aus Syrien. Herr Yasser ist aufgrund von Bomben querschnitzgelähmt und hat aufgrund von Splittern seine Blase verloren und lebt seitdem mit einem Katheter; er ist 100 % schwerbehindert. Des Weiteren habe ich die afrikanische Organisation besucht, die von Maria Jose geführt wird. Sie organisiert alles und informiert auch über die Situation in Athen. Ich war anschließend in Victoria Park. Die aktuelle Lage der Flüchtlinge, die dort täglich sind und in Gespräche haben gezeigt, dass die Flüchtlinge, die gerade mit dem Schiff aus Lesbos angekommen sind, immer noch nach finanziellen Möglichkeiten und auch nach einem Dach über ihrem Kopf suchen.
Sie beklagen sich über ihr ungewisses Schicksal, den dauerhaften Aufenthalt im Lager und die, eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten. Immer in eine Art von Elend leben müssen und keine sogenanntes Asylverfahren von dem Einwanderungsministerium gibt. Die medizinische Versorgung ist sehr kritisch, besonders bei den vulnerablen Personen. Es sind viele Nachweise notwendig, bis die Personen die notwendige medizinische Behandlung erhalten. Verteilen der Masken
Ein kurzer Bericht von meiner Reise in Griechenland, Athen, Lesbos, Moria
Ich habe neben meinem Koffer Geräte für die Kinderintensivstation, Kinderstation und den Kreißsaal mitgenommen, mit denen die Venen von dunkelhäutigen Babys und Kindern besser gefunden werden können. Die 40.000 Masken, die antibakteriell beschichtet sind, wurden in Kooperation und enger Zusammenarbeit mit der Firma iSTM Group geliefert. Es wurde auch ein „Pendel“-Bus, ein neun Sitzer angeschafft, der zwischen dem Lager und den Krankenhäusern und den Ärzten ohne Grenzen Transporte ermöglichen soll.
Mit diesem Einsatz war ich am ersten Tag, am Sonntag, dem 30.05.2021, in Athen. Ich war im großen Camp ELONAS, das katastrophal aussieht. Es sind ungewisse Schicksale und wahrscheinlich wird es solche Lager in Zukunft immer mehr geben. In der Zeit, wo viele Flüchtlinge wieder ankommen, muss man diese Ablehnungspolitik zum Handeln auffordern. Die Menschen, die sich in dem Elonas-Lager befinden, sind teilweise Menschen, die anerkannt sind, kein Dach über dem Kopf haben und kein Geld bekommen oder Menschen, die abgelehnt wurden und das Land verlassen müssen. Die Leute leben dort in Containern, Baracken und Plastikzelten. Es ist ähnelt einer Siedlung, in der tausende Menschen ca. 2500 ohne jegliche Hygienemaßnahmen leben müssen.
Montag früh bin ich in Lesbos angekommen und wir haben die Arbeit mit Gesprächen, einer Begehung und der Planung für das weitere Vorgehen gestartet. Ich habe mit den lokalen NGOs Kontakt aufgenommen, Termine im Krankenhaus organisiert und versucht uns ein Bild über die Menschen, die chronisch oder irreparabel erkrankt sind, zu verschaffen. Wir haben das Rote Kreuz besucht, die Hilfsorganisation, für die medizinische Versorgung besucht und die Situation vor Ort gesehen. Ich war persönlich im Lager. Es wird absolut nicht gewünscht, dass man das Lager besucht, Bilder macht und darüber berichtet. Das ist das Ergebnis der Ablehnungspolitik und wird streng überwacht. Trotzdem war ich dort und habe mir die Situation angesehen.
Lager Kara-Tepe (Neue Moria):
In der Situation, in der aktuell 6.500 Menschen in dem großen Lager, Kara Tepe in Moria untergebracht wurden, sieht man, dass sie neue Strukturen aufbauen und es ein langzeitiges Programm wird. Die Politik versucht dies im Ausland zu verkaufen und deswegen ist es wichtig zu handeln. Es reicht nicht, dass die Menschen weiterhin laienhaft betreut werden, denn sie brauchen dringend soziale Betreuung und eine richtige Begleitung und Hilfe.
Es soll insgesamt ein positives Kara Tepe
Ergebnis zeigen, aber leider ist es negativ. Es wurde einiges gemacht, aber es reicht immer noch nicht aus und deswegen muss man bei dieser Anzahl von neuankommenden Flüchtlingen, Griechenland unterstützen. Außerdem muss die äußere Infrastruktur gefördert werden, weil alles in dem Lager stattfindet, außer die medizinische Versorgung. Ich war im Kleinen und dem großen Krankenhaus und habe spezielle Masken, die antibakteriell sind und von der Firma iSTM Group gespendet wurden, übergeben. Die Chefin und der Chef der beiden Krankenhäuser haben die Spende positiv aufgenommen. Wir haben für die Kinderintensivstation, Kinderstation und den Kreißsaal bestimmte Geräte geliefert, mit denen man bei dunkelhäutigen Babys und Kindern besser die Venen finden kann. Es wurde mit Freude geprüft und angenommen und sie haben sich sehr bedankt. Die meisten Patienten, die täglich in die Ambulanz kommen oder stationär aufgenommen werden, sind Menschen aus dem Lager Kara-Tepe. Die Menschen selbst haben im Lager alles provisorisch aufgebaut, mit der Hoffnung, dass sie rauskommen. Es scheint aber so, dass dieses Provisorium ein Bestandteil ihrer Lebensform wird. Sie haben mit dem kleinen Taschengeld, das sie bekommen eigene Kochutensilien und Lebensmittel angeschafft. Trotz unregelmäßigem Strom versuchen sie ihr Leben anders zu gestalten und durch Solaranlagen (siehe Bild) etwas Energie zu gewinnen. Es ist sehr einfach, aber man sieht, dass sie auf jedem Zelt angebracht sind.
Man soll den Vergleich ziehen zwischen einem normalen Waschbecken und dem Waschbecken in Moria Juni 2021. Es zeigt einen großen einen großen Wasserkanister und Handwaschmittel, dass als Shampoo genutzt wird. Man muss sich das vorstellen und Ein Waschbecken in Moria
das ist dort üblich geworden. Lebenskünstler sind vorhanden und versuchen sich auf dieser Ebene über Wasser zu halten, damit sie nicht untergehen.
Wenn man die Sachlage und die Flüchtlingspolitik der EU, besonders in Griechenland verfolgt, sieht man, dass es keine Änderungen gibt. Stattdessen gibt es mehr Schwierigkeiten,
Druck und unübersichtliche Situationen, besonders in Elonas, die dortigen Zustände sind bedenklich.
Auf dem Festland läuft vieles gleich ab, zum Beispiel das Flüchtlingslager in Athen hat mittlerweile den Charakter einer kleinen Siedlung. Man weiß nicht, ob diese Situation ausufern wird oder man geht davon aus, dass die Situation ausufern wird, Es besteht die Gefahr von Unruhen und Auseinandersetzungen. Dies wird Schriftzug an der Wand des Lagers Moria, das
derzeit nur, von den Polizisten ver- letztes Jahr abgebrannt ist, oberhalb des
hindert, die überall im Lager stehen. Schriftzugs ist Stacheldraht befestigt.
Das Lager Elonas wurde im August 2015 als ein Prestigeprojekt der EU und Griechenland aufgebaut und ist inzwischen eine unübersichtliche Situation.
Überall gibt es keine hygienischen Maßnahmen oder Schutzmaßnahmen gegen eine Corona Infektion, die Menschen werden weder geimpft noch über die Impfung informiert.
Das sind die Bedingungen, in denen die Menschen derzeit leben.
Man weiß nicht, wie lange dieser Druck von den Flüchtlingen noch ausgehalten wird, z.B. in Lesbos, wo derzeit 6.500 Menschen wohnen müssen, gibt es keine Veränderungen, obwohl das Lager fast ein Jahr alt ist. Die aufgebauten Infrastrukturen sind provisorisch, es fehlt die fachliche Betreuung. Es gibt keine soziale Betreuung, die vulnerablen Personen werden nicht strukturiert weiter betreut, weil dort hierfür keine Räume oder personelle Strukturen vorgesehen sind.
Ende April 2021 wurde Kara Tepe 1 geräumt und über 400 Menschen, die anfällig für chronische Krankheiten sind, sowie Behinderte, Invalide, Schwerbehinderte und vulnerable Personen wurden zusätzlich in das große Lager gebracht. Die Situation verschärft sich, da alles nur provisorisch gemacht wird.
Ich habe zweimal die Kollegin Fabiola von der Organisation Earth Medicine im Lager besucht und besonders bei der Familie Khaled aus Syrien begleitet. Fabiola kümmert sich intensiv und soweit sie kann um den Personenkreis, die invaliden und vulnerablen Personen sind, die dringend Hilfe benötigen. Sie versucht diesen Menschen verschiedene Möglichkeiten zu eröffnen. Herr Khaled war zum Beispiel am Montag im Krankenhaus und hat ein neues Rezept erhalten. Das war für ihn sehr anstrengend, da er mit dem Taxi hin und her fahren musste. Im Krankenhaus wurde er untersucht und hat auch verschiedene Medikamente einnehmen Fabiola von der Organisation Earth Medicine (links)
müssen. Die Organisation, versucht mit aller Kraft die Bedürfnisse dieser Menschen trotz der Einschränkungen zu erfüllen.
Die Organisation von Fabiola, Earth Medicine hofft, dass man bald in Räumlichkeiten in Kara Tepe 2 in dem neuen Camp bekommt, damit die Arbeit effektiver und auch täglich durchgeführt werden kann. Ansonsten müssen täglich drei Menschen aus der Einrichtung in die Stadt gebracht werden, behandelt und wieder zurückgebracht werden. Es wäre sinnvoll, effektiv und professionell, wenn vor Ort Räumlichkeiten gibt, dass die elementar wichtige Arbeit für die Menschen und deren Bedürfnissen direkt vor Ort zu erfüllen.
Die Lagerbeschreibung ist so, dass obwohl vieles aufgebaut wurde, es vorne und hinten nicht ausreicht.
Es gibt keine Funktionsfähigkeit der Arbeitsformen, deswegen gibt es keine Integration- das bedeutet, dass es keine Sprachkurse gibt und keine Normen und Werte weitervermittelt werden.
Die Menschen haben dadurch Schwierigkeiten sich in der Gesellschaft zu integrieren, wenn sie längerfristig bleiben in dem Form bleiben müssen. Es wird seitens des Staates mehr kontrolliert, als Projekte zugunsten der Flüchtlinge realisiert werden.
Das neue Lager, das gebaut werden soll, ist weit von, dem Zentrum von Metiliny das durch eine politische Vereinbarung entstanden ist, ist nichts mehr zu sehen, es existiert nur noch auf dem Papier und in der Unterschrift für das Projekt. Man weiß nicht, wann dies realisiert wird. Das Lager sollte bis zum August 2021 fertig gebaut sein. Es sollte in einem Wald, einige Kilometer entfernt von dem Zentrum gebaut werden. Standpunkt des neuen Lagers
Die Versorgung in Kare-Tape (Neue Moria) läuft immer noch sehr schleppend, es gibt nur stundenweise Strom und dies oftmals zu unterschiedlichen Zeiten. Meistens gibt es keine durchgehende Stromversorgung. Die Strukturen sollten die Stresssituationen und die Allgemeinsituationen verbessern und nicht verschlechtern. Es scheint so, als ob dieses Anliegen kein Gehör findet, da es aus fachlicher Sicht nichts mit der Betreuung und Unterbringung zu tun hat. Sogar in Gefängnissen gibt es gewisse Regeln, in dem Camp gibt es keine. Man kann sagen, dass die Menschen nur als Zahlen existieren, wie viele dort derzeit wohnen und existieren. Es wird nicht überlegt, wie man die Situation für die einzelne Person verbessern kann, geschweige denn auf Einzelne eingegangen.
Viele Menschen haben keine Informationen darüber, wie es weitergehen soll. Einige vegetieren vor sich hin, vor allem vulnerable Personen, die z.B. behindert oder psychisch krank sind. Viele Flüchtlinge haben aufgrund ihrer Flucht psychische Belastungen und Traumata erlebt und diese verstärken sich, da es keine strukturierte Hilfe oder eine Verbesserung am Horizont zu sehen ist.
Was wichtig ist, dass die Aufgabenteilung wieder von einer unabhängigen Fachkommission geprüft wird und diese die Situation und den Charakter des Lagers und das Einwanderungsministerium überprüfen. Dies würde zeigen, dass die EU handelt, ansonsten wird es eine Katastrophe nach der nächsten geben. Corona führt dazu, dass es weitere Einschränkungen gibt. Es gibt keine Lösungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge, wie diese sich verhalten sollen, keine Masken, keine Hygienemaßnahmen. Das ist das heutige Bild, welches man aktuell vor Ort sieht.
Wir hoffen, dass durch unsere Masken ein Teil zur Vorbeugung beitragen können.
Was in diese großen Einrichtungen wie dem neuen Camp Kara Tepe 2 stattfindet, findet alles innerhalb statt, die Zäune bilden die Grenze. Man kann deswegen nicht von Integration reden oder, dass die Geflüchteten in Europa sind. Durch die Ungeduld, aber vor allem das mangelnde Wissen über nächste Schritte entsteht Wut und Unruhen. Die Frage ist, wo die fachgemäße Übersicht des Lagers oder eine unabhängige Fachkommission ist, sodass solche Sachen unter die Lupe genommen werden. Wer unterstützt die Menschen, die jetzt hier sind?
Fakt ist, das Kara Tepe 2 (New Camp) mit der Aufnahme der Menschen nach der Auflösung von Kara Tepe 1, obwohl die Menschen aus diesem Camp vulnerabel waren, strukturell ist Kara -Tepe 2 dieser Aufgabe nicht gewachsen. Die Baumaßnahmen und die Versetzung der Zelte von der Mitte an dem Rande der Stadt und den Aufbau von mehr Containern zeigt, dass dieses Camp uns noch für eine längere Zeit begleiten wird.
Die Hilfsorganisationen vor Ort in Camp werden sich für die Unterbringung in Zelten einsetzen. Logistisch und einige Technik Sachen aufbauen, z.B. diese modernen Waschküchen, Made in Moria. Einige sind vor manchen Zelten montiert wurden oder z.B. diese Energiepanels, die jedes Zelt erhalten hat, aufgrund des unregelmäßigen Stromzuganges. Die Paneele sollen bei diesem Problem helfen.
Es wurden verschiedene Waren und Sachen verteilt. Es gibt Stationen im Camp, wo die Menschen in bestimmten Zeiten, wenn sie möchten, sich die Hände desinfizieren können. Es gibt auch eine Solarpanel
Abteilung, wo warmer Tee für die Flüchtlinge gekocht und vormittags angeboten wird. Das Essen ist nicht besonders nährreich und viele Menschen sind aufgrund ihrer Esskultur nicht gewöhnt dieses Essen zu essen. Die Geflüchteten sind daher darauf angewiesen, von außen das Essen abzuholen.
Es gibt Kanäle, die gebaut wurden, um zu vermeiden, dass die Zelte bei Starkregen überschwemmt werden. Bei nicht reinigen riecht es sehr stark nach Fäkalien.
Es gibt eine Baumaßnahme in der Mitte des Camps, allerdings weiß man nicht, was gebaut wird. Viele denken, dass dahin Container hinkommen. Immer? Donnerstags und freitags kommen neue Flüchtlinge aus der Quarantäne ins Camp. Die Zahl der Flüchtlinge ist heute, am 02.07.21 immer noch bei 6.500 Menschen. Zurzeit sind auch viele neue Menschen sind unterwegs?
Ich denke, dass die professionelle soziale Betreuung und die Fachkommission, die alles koordiniert und überwacht ein notwendiger Schritt ist, um die Situation untergebrachte Flüchtling besser zu betreuen, besonders die Psychosoziale Betreuung
Es bleibt bei der Tatsache, dass sich nichts ändert. Den Menschen bleibt nichts anders übrig, dass sie in dieser Situation leben müssen, aber sie sind alle von den Umständen belastet.
Durch die Gespräche, die ich im Camp geführt habe, äußern sie sich sehr verängstigt und problematisch. Sie haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie bald irgendwie das Camp verlassen.
Wenn sie als Flüchtlinge anerkannt sind, dann müssen sie aufs Festland. Dort beginnt ihr neues Schicksal, nämlich Obdachlosigkeit, keine Finanzielle Unterstützung etc.
Das Kara Tepe 2 ist seit Mitte September 2020 in Betrieb. Natürlich müssen im Laufe der Zeit neue Strukturen aufgebaut werden; z.B. Hinweise wie die Menschen sich verhalten sollen und Feuerlöscher für Notfälle vorhanden sein. Viele Flüchtlinge haben in der Eigeninitiative ihre Zelte mit Solarpanelen ausgestattet, sich um ihre eigene Stromversorgung gekümmert. Das bedeutet, dass sie aus dem nichts ihre eigene Lebenssituation verbessern.
Alle Aktivitäten im Lager sollten dazu dienen, dass Hilfeleistungen jeglicher Art spürbar sind, nicht umgekehrt. Leider ist dies in solchen Camps so, es gibt keine spürbaren Änderungen.
Es ist die Befürchtung das in Athen und anderen Städten auch diese Art von Unterbringung stattfindet und geduldet wird aus Mangeln an Alternativen.
Die Abschreckungspolitik ist die eine Sache, aber diese Menschen riskieren ihr Leben für einen sicheren Ort.
Man darf in Europa nicht so mit diesen Menschen umgehen.
Die Vereinbarungen mit den Mitgliedstaaten wie Griechenland widersprechen sich gegenseitig.
Inoffizieller Friedhof für ertrunkene Geflüchtete auf Lesbos
Ich habe gestern Abend etwas Schreckliches erlebt, was mich die ganze Nacht wachgehalten und beschäftigt hat. Hier ist ein sehr dringender Handlungsbedarf notwendig.
Ich war 17 / 18 km weit von der Stadtmitte Mytilini, auf Lesbos entfernt. Man hat mich zu einem Olivenwald geführt. In der Mitte des Walds ist ein Zaun mit einem Tor, das abgeschlossen ist. Wir haben einen Weg gefunden, um dahinterzukommen. Es handelt sich um einen Friedhof von Menschen, die auf der Flucht aus der Türkei nach Griechenland ertrunken sind. Was ich gesehen habe, habe ich in diesem Video festgehalten. Es ist schrecklich was ich gesehen habe, da die Personen teilweise nicht identifiziert sind. Bei diesen Toten handelte es sich um Menschen, ihre Religionszugehörigkeit, ihr Geschlecht und ihre Nationalität ist unwichtig, sie müssen mit der notwendigen Würde behandelt werden.
Das Gras ist sehr hochgewachsen und ich hatte aufgrund des Dickichts und der Dunkelheit Schwierigkeiten die einzelnen Gräber zu finden. Es beschäftigt mich sehr, 1. Warum ist dieser Friedhof so? 2. Was soll man machen? 3. Es ist nicht in Ordnung, dass wir Menschen, die auf der Flucht ertrunken sind und hier beerdigt wurden, dass Behrouz Asadi entfernt Gras von einem
diese nicht würdevoll behandelt werden. Grabstein auf dem Unbekannter Friedhof
Die Frage ist, wie man hier eine Lösung findet. Der Ort in Kato Tritos
heißt KATO TRITOS und man kann den Friedhof durch einen Busch sehen, man darf ihn aber nicht betreten.
Ich habe diesen Beitrag aufgrund des Risikos schnellstmöglich gedreht. Ich bitte Sie dies intern und sehr vertraulich zu behandeln. Ich habe zum ersten Mal einen Friedhof gesehen, der mit Stacheldraht eingezäunt war, sodass dieser nicht betreten werden soll. Man muss etwas für diese Menschen tun, man weiß nicht wer sie waren oder woher sie kamen, aber es waren Personen und Individuen.
Die Frage ist was wir machen werden. Ich bin sehr traurig und verstört darüber, was mit diesen Menschen passiert ist.
Ohne Rücksicht und Beachtung auf die Nationalität, Religionszugehörigkeit und Geschlecht wurden diese Menschen beerdigt.
Die Menschen wollten in Frieden leben, sie haben ihre Hoffnung auf Freiheit in Agis aufgegeben. Die Europäische Union muss jetzt darüber nachdenken, was die Abschreckungspolitik wie Euro-System(Überwachung der Grenzen mithilfe von Drohnen, Sensoren und Satelliten), Frontex, Militärschiffe und andere Maßnahme in dieser Richtung alles gebracht haben und welche Politik betrieben wird.
Das verstößt gegen die Menschenrechtskommission und gegen die Genfer Flüchtlingskommission, dass die Menschen die für Freiheit, ein besseres und freieres Leben, bei ihrer Suche nach diesem neuen Leben, dieser Suche zum Opfer fallen. Ein Großteil der Familien der gestorbenen Personen wissen nicht, wo ihre Familienmitglieder beerdigt wurden und was mit ihnen passiert ist.
Athen – Zeugnisse von Geflüchteten
Das Flüchtlingslager in Athen, Elonas zeigt deutlich, dass die Zustände, der dort lebenden Menschen, sehr unübersichtlich und unscheinbar sind. Das Camp Elonas ist ein Beispiel dafür, in dem alle Arten von Unterbringungen zu sehen sind: Baracken, Container, Zelte, Plastikfetzen und Holzbauten. Es gibt mittlerweile auch Geschäfte. Es erinnert mich an das Lager Moria, wo Menschen aus Eigeninitiative Geschäfte betreiben. Es gibt
Obst- und Gemüseläden, Basare und Elonas
Flohmärkte. Ein neuer Job für die Flüchtlinge in Athen, ist es Papiere und Kartons aufzusammeln und zu verkaufen. Man sieht, dass die Menschen bemüht sind, sich über Wasser zu halten, da die Menschen sich selbst mittellos überlassen wurden.
Die Menschen, deren Situation und Zukunft ungewiss ist, wurden allein sich selbst überlassen, ohne Hygienemaßnahmen. Das Schicksal der Menschen begleitet mich, als ich im Victoria Park mit einer Lehrerin aus Afghanistan gesprochen habe. Sie war vor zwei Jahren in einer Mädchenschule, die von Taliban Elonas angegriffen wurde und viele unschuldige Personen gestorben sind. Als sie versucht hat mir davon zu erzählen, musste sie weinen.
Fatma hat zwei Kinder und einen Mann. Der Mann ist mit den Kindern im Park, während Fatma über ihr Schicksal erzählt. Die Familie geht in Athen größtenteils inoffizielle stets von Lager zu Lager. Sie verbringen manchmal nur eine Nacht in einem Lager, in einem anderen einige Monate. Keiner weiß über diese Menschen Bescheid. Sie haben kein Geld, sie suchen nach Arbeit, finden allerdings keine, da die wirtschaftliche Lage in Griechenland sehr kritisch ist. Dies ist nur eins von tausenden von Schicksalen.
Das ist eine bittere Situation für diese Menschen. Sie ist psychisch so belastet, dass sie die aussichtslose Situation nicht mehr aushalten kann. Die Flüchtlinge treffen sich nachmittags und am späten Nachmittag in Viktoria Park und Alexandria Park zum Austauschen. Sie reden nicht über die allgemeine Situation, sondern darüber, wie es ihnen geht, was ist mit den Papieren ist, was ist morgen, wie soll es weiter gehen. Täglich redet die gleiche Gruppe Menschen über die gleichen Themen. Die Belastung dieser Menschen steigt täglich.
Die Menschen gehen täglich in den Victoria Park, um sich zu sehen und sich auf ihrer Muttersprache auszutauschen. Sie hoffen, dass die Hilfsorganisationen Essen liefern und sie dadurch satt werden.
Das ist die derzeitige Situation in Athen, wo täglich über 300 neue Menschen von zBsp Lesbos aufgenommen werden müssen. Die Kapazitäten sind seit langem erschöpft, deswegen gibt es nur die Möglichkeit bestehende Flüchtlingslager zu erweitern und auszubreiten, wie Elonas.
Ich war bei der Familie Yasser Ahmad in Athen. Die Familie besteht zurzeit aus vier Personen, die zwei Brüder und die beiden Zwillingsmädchen, die 8 Jahre alt sind. Invalid, querschnittsgelähmt, große Verletzung am Bein und ein 100 %er Pflegefall. Herr Yasser hat diese Verletzungen aufgrund von Bomben in Syrien in Draasour. Er wurde von Bombensplitter in den Rücken getroffen, wodurch er gelähmt wurde. Er hat sich dazu entschieden, nach der schweren Operation, nicht mehr in Syrien zu bleiben, sondern nach Europa zu kommen. Er ist mit zwei Töchtern und der Hilfe seines Bruders aus Syrien geflüchtet. Seine Sachlage ist sehr schwer. Er war längere Zeit in Griechenland, Moria, dann wurde er als Flüchtling anerkannt und ist aufs Festland nach Athen gekommen. Familie Yasser Ahmad
Es gibt viele solcher oder so ähnlicher Schicksale, von Menschen, die invalid sind oder auf fremde Hilfe angewiesen sind.
Zurzeit sind in dieser drei Zimmer Wohnung zwei Familien mit jeweils vier Personen, die Wohnung ist von der Stadt aufgeteilt worden. Es gibt eine gemeinsame Küche, die Kinder schlafen auf einer Matratze auf dem Boden, es gibt kein Bett. A hat ein sogenanntes Stahlbett mit einer einfachen Matratze. Sein Urinbeutel muss permanent gewechselt werden, wenn er nicht rechtzeitig auf die Toilette kommt, muss er auch gesäubert werden. Die Pflege und Versorgung ist für den Bruder und die Nachbarschaft sehr schwer. Ein Mann aus der Nachbarschaft hilft dem Bruder. Herr Yasser hat gesagt, dass er von seinem Bruder alle nötige Hilfe erhält, allerdings erhält er keine fachliche und adäquate Hilfe, das ist ein Problem.
Während wir da waren, konnten wir mit Hilfe eines Dolmetschers fließend kommunizieren: Der Mann hat die Obhut und das Sorgerecht für beide Mädchen, die Frau hatte dies nach der Trennung, notariell mitgeteilt und beglaubigt lassen.
Vor einigen Monaten wurden die Fingerabdrücke zur Erstellung der sogenannten Anerkennungskarte als Flüchtlinge beantragt. Diese Anerkennungskarte ist immer noch nicht da und man weiß nicht, wann sie kommen wird. Diese Karte ist die erste Voraussetzung für die Erstellung eines Flüchtlingspasses. Wenn sie den Flüchtlingspass erhalten, haben sie auch innerhalb der EU die Möglichkeit zu reisen und aufgenommen zu werden.
Das sind die Möglichkeiten, das heißt bei dem Gespräch wurde festgestellt, das in erster Linie alles getan werden muss, dass er nicht plötzlich durch eine Aktion der Polizei oder anderen Ordnungshütern auf die Straße gesetzt wird.
Er hat einen negativen Bescheid erhalten und das war eine Abmahnung, dass sie ihre Unterkunft räumen und verlassen müssen. Man weiß nicht, wann und wie das passieren konnte. Deswegen muss man in dieser Richtung aktiv werden. Ich habe versucht die orthodoxe Kirche, die für die Flüchtlinge zuständig ist, zu kontaktieren, die war aber leider nicht da. Heute Abend werde ich eine Mail verfassen, dass sich um die Familie gekümmert wird.
Ein zweiter Aspekt ist, dass die Familie kein Geld hat, dies aber benötigt, um sich über Wasser zu halten. Drittens ist der Schritt, dass sie einen Pass bekommen. Ich hoffe, dass er mit Vorlage der Vollmacht, dass er das Sorgerecht und die Obhut der Kinder hat, dass er die sogenannte Identitätskarte, mit dem Aufenthaltsstatus als ein anerkannter politischer Flüchtling.
Mit dem Pass kann die Familie nach Deutschland kommen, das heißt, dass vier Schritte, die je nach Aktualität und Dringlichkeit gemacht werden müssen. Die Wohnung muss beibehalten werden oder eine Alternative gefunden werden, damit er auch als Schwerbehinderter Zugang zu der Wohnung hat. Er lebt derzeit im siebten Stock, allerdings hat das Haus einen Aufzug. Zweitens: materielle Unterstützung, drittens alles dafür tun, dass sie die Anerkennungskarte bekommen und viertens, der Pass und die Maßnahme, dass sie evtl. nach Deutschland ausreisen. Sie können zBsp. durch die Regelung für Touristen für 3 Monate nach Deutschlandeinreisen und hier einen neuen Asylantrag stellen.
Anbei die Fotos der Familie. Wir haben die Erlaubnis gehabt, diese Fotos zu machen.
Herr Yasser sagt, dass es in Syrien keine medizinische Versorgung gibt, sondern nur Unterdrückung, Erpressung und Geldstrafen. Dieser Zustand hat ihn angetrieben, trotz seiner Lähmung, seinen Verletzungen und körperlichen Einschränkungen zu fliehen. Er wollte seine Kinder und sich retten. Er wollte nicht zu den über 600.000 Menschen gehören, die aufgrund des Assad Regimes getötet wurden.
Auch Maria Rosmary Odeiambo Afrikanerin von der christlichen Organisation Love and Serve Without Boundaries, habe ich in Athen besucht, die ein Projekt zur Unterstützung aller Flüchtlinge gegründet hat und seitdem umsetzt. Die Afrikanerin bemüht sich und kümmert sich seit Jahren um die Menschen, die auf der Flucht sind, egal welchen Geschlechts und Glaubens. Vor ihrer Tür stehen immer Dutzende Familien, vor allem Frauen und Kinder. Es werden Windel, Essen, Kleidung, Schulsachen verteilt.
Sie engagiert sich und versucht Spenden zu sammeln und diese den Flüchtlingen weiterzugeben. Aufgrund der steigenden Zahlen ist sie nicht mehr in der Lage sich um mehr Menschen zu kümmern, da sie keine Kapazitäten mehr hat.
Momentan redet man von tausenden Personen, die illegal, also ohne Aufenthaltsgenehmigung, in Athen oder in anderen großen Städten sind. Diese Menschen haben Angst davor sich zu melden, da sie nicht das gleiche Schicksal, wie die anderen Flüchtlinge erleben wollen. Sie suchen nach Möglichkeiten Griechenland zu verlassen, um woanders zu leben, wo ein besserer Schutz gewährleistet wird.
Die Personen, die als Flüchtlinge anerkannt werden und eine ID Karte erhalten, haben das gleiche Schicksal wie davor: keine finanzielle Unterstützung, keine Wohnung. Das heißt, die Menschen sind wohnungslos und man weiß nicht, wo man sie unterbringt, außer zurück ins Lager. Das sind Strukturen der Europäischen Union, es ist Zeit zu handeln, bevor sich die Situation verschlechtert und nicht mehr zu kontrollieren ist.
Eigentlich sollen die Flüchtlinge, deren Fachtitel anerkannt wurden, eine Chancengleichheit im Berufsleben oder bei der Ausbildung bekommen. In Griechenland funktioniert das anders: wenn man anerkannt ist, erhält man kein Geld, man ist obdachlos und hat ein ungewisses Schicksal. Es ist nicht verwunderlich, dass die Menschen nicht hierbleiben. Das Problem ist, dass viele Menschen lieber auf der Insel bleiben, aufgrund der Wohnungslosigkeit in den großen Städten. Es gibt immer mehr Menschen mit ungewissem Schicksal, das muss ein Ende haben. Die Menschenrechtskommission und die Europäische Union muss die Situation neu bedenken und dafür sorgen, dass die Lage von einer Fachkommission begleitet wird. In den Lagern und Einrichtungen ist es notwendig, dass professionelle soziale Arbeit im Sinne des sozialen Friedens und der allgemeinen Gleichbehandlung getätigt wird.
Das Lager muss eine geordnete Form besitzen, es gibt Menschen, die kaum laufen können, diese Menschen werden mit den jungen und gesunden behandelt. Diese Pauschalisierung soll nicht mehr stattfinden. Die Selektierung der Unterbringungen ist ein wichtiges Element für die Versorgung der Menschen, ansonsten verdoppeln sich die Kosten.
Die häufigsten Erkrankungen sind Erkrankungen der inneren Organe, aufgrund von falscher Ernährung und deren Folgen. Viele Menschen haben auch Hauterkrankungen. Zusätzlich gibt es viele Menschen die seelischen und körperlichen Belastungen haben, und es gibt vulnerable Personen, die behandelt werden müssen. Wir haben diese Masken abgegeben, mit der Hoffnung, dass die Masken dort genutzt werden können. Die Sachlage dieser Situation verändert sich leider nicht, sondern bleibt fortbestehend. Meiner Ansicht und infolge meiner Besichtigung bleibt das Lager Kara TEPE 2 und auch solche Lager wie Elonas in Athen dauerhaft bestehen. Dies bedeutet, dass in den großen Lagern wie Moria und Elonas, gehandelt werden muss. Es benötigt sozial Arbeiter*innen, Fachpersonen und auch eine Fachkommission, die alles überprüft. Ich befürchte, dass ansonsten die Probleme weiterbestehen und evtl. viele negative Folgen und mehr und mehr Kosten mit sich bringen und verursachen.
Die Politik muss handeln!
. Die Strukturen für Hilfe müssen besser aufgebaut werden und sich nicht verschlechtern. Ähnlich wie in der Medizin, kann einem Patienten durch die richtige Behandlung und den richtigen Medikamenten geholfen werden, hier ist das genauso. Aber anstatt besser zu werden, verschlechtert sich die Situation, da versucht wird die Lager im jetzigen Format zu behalten.
Man muss sagen, dass es für alle Beteiligten und allen Menschen, die im Bereich Migration arbeiten, besonders die Wohlfahrtsverbände, Zeit ist zu handeln. Die beiden großen Kirchen müssen Druck ausüben, um den Druck der Menschen, die dort dauerhaft leben müssen, zu mindern. Man muss nach Lösungen suchen, damit die Menschen seelisch und moralisch entlastet werden.
Es ist daher nicht nur Zeit zum Handeln für die Politiker*innen, sondern für alle, die Verantwortung für andere Menschen haben, diese Verantwortung haben auch die beiden großen Kirchen.
Anhang: mehrere Bilder, bei Bedarf können gerne weitere Bilder und Videos zur Verfügung gestellt werden.
06.06.2021
Lesbos/Moria
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!
Mit freundlichen Grüßen
Behrouz Asadi
Leiter Migrationsbüro Rheinland-Pfalz/Hessen
MW Malteser Werke gemeinnützige GmbH
Jäger Str. 37
55131 Mainz
Telefon: 01712279232
Telefax: 06131-333 18 32
Mobil: 01712279232
E-Mail: behrouz.asadi@malteser.org
Web: http://www.malteser-werke.de/